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21.7.2022 – Abstimmung über die Namensänderung der Uni im Senat

Der Senat der Universität Tübingen hat gestern in einer öffentlichen Sitzung mit 15 Für-, 16 Gegenstimmen und 2 Enthaltungen, den Antrag auf die Umbenennung unserer Universität abgelehnt. Mit dieser Abstimmung hat der Senat beschlossen, die Herren Eberhard und Eugen nicht nur weiterhin zu würdigen, sondern auch weiter aktiv zu ehren. Wir bedauern diese politische Entscheidung sehr. Für uns steht fest: Wir wollen einen Namen, mit dem sich alle identifizieren können.

Die Leistung, diese Universität gegründet bzw. weiterentwickelt zu haben, ist es etwas, das wir Eberhard und Eugen fraglos anerkennen. Eine wohlüberlegte Erinnerungskultur muss die Personen allerdings als ganzes betrachten. Auch wenn Rektor Engler und OB Palmer dieses Schreckensgespenst noch so gern an die Wand malen mögen: Uns geht es nicht darum Bilder abzuhängen, Büsten zu zerschlagen oder Malereien am Rathaus zu überpinseln. Wir wollen Geschichte nicht streichen oder zu einem Tabu machen, sondern weiterhin kritisch begleiten. Dazu muss die Universität jetzt aktiv vielfältige Angebote gestalten – zwei Namen sind dafür weder nötig noch ausreichend.

Wir sind trotz der Ablehnung im Senat froh, durch die letzten Monate ein kleines Stück Aufarbeitung antisemitischer Geschichte in Tübingen erreicht zu haben. Durch unseren Antrag im StuRa und die Debatten im Senat, haben wir erreicht, dass Universitätsangehörige und viele darüber hinaus, die Schattenseite unserer Universitätsgeschichte kennengelernt und diskutiert haben. Das verbuchen wir als klaren Erfolg. Auch wenn wir mit der gestrigen Abstimmung gescheitert sind, wollen wir das langfristige Ziel einer Umbenennung weiterverfolgen.

Insbesondere gilt unser Dank an alle, die sich für die Umbenennung stark gemacht und dieses wichtige Anliegen unterstützt haben.


Willkommen im SoSe 22!

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