Unsere Hochschulen zahlen den Preis für die Untätigkeit der Politik!
Beim Bundeskoordinierungstreffen (BKT) der Juso-Hochschulgruppen vom 15.-17. November 2024 haben wir uns in Berlin über die drängendsten Themen der Hochschulpolitik ausgetauscht und diskutiert.
Unter anderem haben wir den Antrag “Profit über Bildung: eine Erfolgsgeschichte des Kaputtsparens” einstimmig beschlossen. Wir fordern endlich die Ausfinanzierung unserer Hochschulen!
Clara Schüssler, Mitglied des Bundesvorstandes der Juso-Hochschulgruppen, sagt dazu:
“Unsere Hochschulen sind massiv unterfinanziert und stagnieren in ihrer Weiterentwicklung. Marode Gebäude, tropfende Decken, unbrauchbare Labore und fehlende Barrierefreiheit: Das sind keine Ausnahmen, sondern traurige Realität an unseren Hochschulen. Diesen Zustand dürfen und können wir nicht hinnehmen! Wir fordern die Ausfinanzierung der Hochschulen, so dass gute Lehre und Forschung im Vordergrund stehen, statt das Ringen um Drittmittel, um im Kapitalismus wettbewerbsfähig zu bleiben.“
Außerdem haben wir mit dem Antrag “Barrieren im Bildungssystem niederreißen – weil Chancengerechtigkeit keine Ausreden kennt” Ideen vorgelegt, wie unsere Campus endlich für alle gleichermaßen zugänglich werden.
Lenny Münzer, Vorsitzender der Juso-HSG Tübingen, ist der Meinung: “Es muss endlich über Denkmalschutzregelungen gesprochen werden. Es kann nicht sein, dass Inklusion und Denkmalschutz gegeneinander ausgespielt werden – auch an unseren Hochschulen muss die Umsetzung der UN-Behindertenrechtskonvention verpflichtend sein. Außerdem müssen Städte und Gemeinden dafür sorgen, dass die bauliche und strukturelle Barrierefreiheit nicht an der Campusgrenze endet. Wege zu und von der Hochschule müssen genauso barrierefrei sein, wie der Campus selbst.”
Nicht nur für Menschen mit Behinderung gibt es Barrieren beim Hochschulzugang. Mit dem Antrag “Hochschulbildung für die Elite? Sozialistische Perspektiven auf ein Bildungssystem für alle” haben wir klar gemacht, dass der Bildungsgrad einer Person nicht von ihrer Herkunft, ihrem Geschlecht oder der Ausbildung der Eltern abhängig sein darf.
Cynthia David, Mitglied im Vorstand der Juso-HSG Tübingen, spricht aus eigener Erfahrung: “Wir setzen uns für ein elternunabhängiges BAFöG als Vollzuschuss ein, außerdem müssen alle versteckten und offenen Studiengebühren endlich abgeschafft werden. Im Schnitt jobben Studierende 15h neben dem Vollzeitstudium, um sich ihr Leben finanzieren zu können. Die ständigen Stresssituationen die sich aus dieser Doppelbelastung ergeben, bedeuten dann für viele das vorzeitige Ende ihres Studiums. Ein erfolgreiches Studium darf nicht vom Geldbeutel oder den Wissensressourcen der Eltern abhängig sein.”
Für uns gilt weiterhin: Studier’ doch, wie du willst! Weitere spannende Meldungen zum Thema gibt es auf der Seite der Juso-Hochschulgruppen oder bei uns auf Instagram.